Marcs Blog aus Köln

Name: The Zittartz Family
Standort: Köln, Germany

Freitag, 24. Februar 2006

Wochenrückblick

Hallo zusammen,
ich habe eben auf die Homepage geschaut und festgestellt, dass wir schon seit einer Woche nichts neues mehr beigetragen haben. Es ist aber auch wieder zuviel passiert, da blieb nicht viel Zeit zum Schreiben. Schauen wir mal, woran ich mich noch erinnern kann.
Am Samstag hat sich zum dritten Mal in Folge schlechtes Wochenendwetter eingestellt und für dieses Wochenende wird ähnliches vorausgesagt. Wir sind im strömenden Regen zur Carolina Kinder Märchenstunde gefahren und es war wieder sehr nett. Wobei sich dem unbeteiligtem Beobachter (mir) nicht der Eindruck verwehrt bleibt, dass Tanja mehr von der Märchenstunde hat als Benjamin. Der war anscheinend ein bischen müde und deswegen recht passiv. Tanja hingegen hat die Zeit mit den anderen Müttern sehr genossen. Väter sind dort doch eher selten. Sonntag waren wir eingeladen zum Kindergeburtstag von Benjamins Spielgruppenfreund. Das war sehr nett.
Montag sind wir dann zum Powershopping gefahren. Für das neue Haus haben wir uns Waschmaschine, Kühlschrank, Staubsauger, Mikrowelle, Bügeleisen, Telefon, WLAN-Router, Heckenschere und einen Rechen gekauft. Dabei haben wir mit zwei amerikanischen Besonderheiten des Einkaufens Bekanntschaft gemacht. Erstens den Mail-In-Rebate. Für die Anlieferung der Waschmaschine und des Kühlschrankes mussten wir 50,-$ bezahlen. Gleichzeitig bekamen wir ein Formular in die Hand. Wenn man dieses Formular ausfüllt und an das Kaufhaus innerhalb eines Monats per Post schickt, schicken die einem wieder einen Scheck über 50,-$. Im Prinzip ist also die Anlieferung kostenlos. Wir haben das auch direkt ausgefüllt und abgeschickt. Mal schauen was draus wird. Die zweite Eigenart ist der Price-Match. Wir waren in einem Elektronikladen (sowas wie Mediamarkt) und ich hatte einen WLAN Router gefunden. Nicht zufällig hatte ich aber den Prospekt der Konkurrenz (sowas wie Promarkt) in der Tasche, wo dasgleiche Gerät 10,-$ weniger kostete. Den Prospekt habe ich dem Verkäufer gezeigt und daraufhin brauchte ich für das Gerät den Preis der Konkurrenz zahlen. Praktisch für mich, so brauchte ich nicht mehr zur Konkurrenz fahren. In Deutschland gibt es sowas nicht, oder ?
Dienstag nachmittag haben wir in unserem zukünftigen Haus auf den Kabelanschluss gewartet. In der Zwischenzeit habe ich die Hecke geschnitten und im Garten das Laub in das Wäldchen hinter dem Haus gekehrt. Tanja hat das Haus staubgesaugt. Dann haben wir noch die Küche geputzt. Jetzt haben wir 77 Fernsehkanäle aber noch keinen Fernseher. Den holen wir dieses Wochenende ab. Zum Schluss haben wir im Garten noch einen alten Frisbee gefunden und Tanja und ich haben uns den Frisbee zugeworfen. Benjamin fand das großartig und hat sich weggeschmissen vor Lachen.
An Mittwoch kann ich mich im Moment nicht erinnern, dafür haben wir am Donnerstag versucht einen amerikanischen Führerschein zu machen. Ich war auch erfolgreich, aber die Dame am Schalter hat Tanja nicht gelassen, wegen angeblich fehlender Sozialversicherungsnummer. Ob die jetzt nötig ist oder nicht, darüber gibt es wohl unterschiedliche Ansichten. Ein Anwalt meiner Firma kümmert sich jetzt drum und so werden wir wohl das nächste Mal mit dem Gesetzbuch und einem Brief vom Anwalt zur Führerscheinstelle gehen und Tanjas Recht auf einen Führerschein durchsetzen. Mal schauen, ob das klappt.
Und zum Schluss hatten wir heute abend einen Anruf der Bank auf dem Anrufbeantworter, dass unsere Kreditkarten jetzt endlich angekommen sind. Montag werden wir die abholen. Damit sind wir dem Leben als echte Amerikaner wieder einen großen Schritt näher gekommen.
Das Schiff mit unserem Möbelcontainer ist auch diese Woche in den USA angekommen und unser Container befindet sich jetzt auch beim Zoll und wir sind optimistisch, das wir nächste Wochenende umziehen zu können.

Rollende Grüße aus RTP

Marc

Freitag, 17. Februar 2006

Bevölkerungsentwicklung

Hallo zusammen,
heute mal eine kleine Geschichte, die ich heute in der lokalen Zeitung News & Observer las.
Direkt neben Cary, der Stadt in der unser neues Haus steht, gibt es den Ort Morrisville. Laut Zeitung hatte dieser im Jahr 1980 ganze 251 Einwohner. Bis 1999 hat diese Zahl schon respektable 3.644 erreicht. Seitdem hat sich die Einwohnerzahl von Morrisville auf aktuell 12.000 erhöht und zur Zeit werden in dem Ort 2.600 neue Häuser gebaut. Eigentlich wird hier an allen Ecken und Enden gebaut. Die Straßen werden ausgebaut, da Sie den Verkehr nicht mehr aufnehmen können. Ein Autobahnring um Raleigh ist zu einem Drittel fertig und der Rest in Planung (Köln hat sowas ja schon längst). Und für die ganzen neuen Einwohner werden natürlich Shopping Malls und Supermärkte gebaut.
Das ganze ist besonders erstaunlich, wenn man weiß, dass Morrisville genau in der Einflugschneise des Flughafen liegt. Und die Flugzeuge setzen über Morrisville zur Landung an. In Deutschland würde es Bürgerinitiativen etc. geben, aber hier scheint das keinen zu stören.

Viele Grüße aus RTP

Marc

Dienstag, 14. Februar 2006

Benjamin

Hallo zusammen,
heute mal ein stolzer-Vater-Blog. Benjamin ist ja mittlerweile sehr bewandert in der Aussprache seines eigenen Namens. Benjamin ist Mi-na und Zittartz ist Ti-ta. Aber heute hatte er seinen ersten Moment der Selbsterkenntnis. Auf die Frage "Wer bist Du ?" hat er richtig geantwortet "Mi-na".
Und wie Ihr vielleicht auch wisst, ist er ein begnadeter Sockenauszieher. Mittlerweile kann er aber auch seine Hemdchen und Pullover über den Kopf ziehen. Natürlich muss ich ein bischen vorarbeiten und seine Arme aus den Ärmeln holen. Aber dann greift er sich das Hemd und zieht dran, bis er es über seinen Kopf gezogen hat. Leider war er heute nicht so in Stimmung beim Ausziehen, sonst hätte ich einen kleinen Film davon gedreht. Nun, vielleicht klappt es ja in den nächsten Tagen.
Benjamin möchte jetzt auch immer, dass ich meine Brille trage. Als wir am Wochenende morgens noch alle gemeinsam im Bett rumkuschelten, hat er hartnäckig auf das Nachtschränkchen neben dem Bett gezeigt. Es war aber nicht der Wecker, der sein Interesse weckte, sondern meine Brille. Seltsamerweise ist das der einzige Gegenstand, den er nicht ausgiebig begutachtet und betastet. Stattdessen versucht er mir die Brille aufzusetzen.
Als stolze Eltern geben wir uns auch im Moment der Illusion hin, dass unsere Erziehung tatsächlich Früchte trägt. Benjamin läuft jetzt nicht mehr ganz so wahllos durch die Gegend. Immer öfter läuft er auch in die Richtung, die wir gehen möchten. Er lässt sich auch an der Hand nehmen und geht mit, z.B. auf dem Parkplatz.

Väterliche Grüße aus RTP

Marc

Samstag, 11. Februar 2006

Verfrühte Mid-Life-Crisis

Hallo zusammen,
ich habe beschlossen, meine Mid-Life-Crisis vorzuziehen. Und wie jeder Mann in der Mid-Life-Crisis kaufe ich mir ein Cabrio. Dabei handelt es sich um einen Mazda MX-5 von 1990. Richtig, das ist ein ziemlich altes Auto, aber es hat für amerikanische Verhältnisse lächerliche 68.000 Meilen gelaufen. Tanja hat ihren Segen dazu gegeben, aber nur unter der Bedingung, dass ich jetzt lerne, wie man ein Auto wachst.
Dabei haben wir noch Glück gehabt, dass uns der Autoverkäufer nicht auch noch eine Autoversicherung, ein Haus, eine McDonalds-Filiale und eine Möbelspedition aufgeschwatzt. Ein netter Mensch, aber seeehr redselig. Hat dem Klischee des amerikanischen, endlos redenden Autoverkäufers total entsprochen, obwohl er angeblich Ire ist.
Jetzt steht das Auto in der Garage unseres neuen Hauses. Ich habe ja noch bis Ende des Monats einen Mietwagen. So kann ich mir noch ein bischen Zeit lassen, das zweite Auto anzumelden. Und vielleicht fällt dem einen oder anderen ja noch ein gutes Nummernschild ein. Acht Buchstaben sind möglich.

Offene Grüße aus RTP

Marc

Samstag, 4. Februar 2006

Unser Nummernschild

Hallo zusammen,
am Freitag ist unser persönliches Nummernschild per Post eingetroffen. Der eine oder andere hat es wahrscheinlich schon auf der Titelseite gesehen. Das Nummernschild ist echt und ziert tatsächlich die Rückseite unseres Zittartzmobils. So finden wir unser Auto immer wieder. Da wir uns noch ein zweites Auto kaufen müssen, brauchen wir auch dort noch ein personalisiertes Nummernschild. Vielleicht hat ja jemand von euch einen Wunsch oder eine Idee. Wir würden dieses Nummernschild dann bestellen und natürlich bei unserer Rückkehr als Geschenk mitbringen. Beim North Carolina Department of Motorized Vehicles könnt Ihr nachschauen, was so alles möglich ist und ob das Nummernschild noch frei ist.
Lasst uns eure Vorschläge wissen und wir suchen den Gewinner mit dem originellsten Vorschlag aus. Bei gleich guten Vorschlägen wird Benjamin losen.

Viele Grüße aus RTP

Marc

Donnerstag, 2. Februar 2006

Unser Haus

Hallo zusammen,
wahrscheinlich habt Ihr euch schon die Fotos von unserem Haus angeschaut. Gestern hatten wir eigentlich Schlüsselübergabe für das Haus, aber zu unserem Glück wurde die nochmal verschoben. Denn die Vormieterin hat bei Ihrem Auszug die Hausschlüssel mitgenommen und die Fernbedienung für das Garagentor. Dafür hat Sie unter dem Dach noch Krempel stehengelassen und die Reperaturen, die wir angemahnt hatten, waren auch noch nicht durchgeführt. Ausserdem wurden einige der Zimmer so schlecht gestrichen, dass hätten sogar Tanja und ich besser gemacht. Wieso ist das Ganze unser Glück ? Nun, vor dem 18. Februar kommen unsere Möbel sowieso nicht in den USA an und da das Haus nicht bezugsfertig ist, kriegen wir wohl etwas von der Februarmiete wieder. Die Maklerin war stocksauer auf die für die Renovierung verantwortliche Kollegin.
Uns gefällt das Haus aber immer noch. Wie Ihr auf den Fotos sehen könnt, haben die Vormieter ein Klettergerüst im Garten stehengelassen. Ausserdem gibt es dort Halterungen für eine Hängematte. Und einen vollkommen verdreckten Grill hat der Vormieter auch zurückgelassen. Wenn man den ordentlich schrubbt, könnte der noch was werden.
Für Freitag sind 20° C angekündigt, dabei musste ich Donnerstag morgen noch Scheiben kratzen weil es so kalt war. Hier kann das Wetter wirklich innerhalb eines Tages drehen.

Sonnige Grüße aus RTP

Marc